Versorgungswege in der Hörakustik

Woher bekomme ich eigentlich Hörgeräte? Beim HNO oder beim Hörakustiker im Fachgeschäft?

Welche Versorgungswege gibt es?

In Deutschland gibt es den sogenannten Verkürzten Versorgungsweg oder den konventionellen Weg über den Hörakustiker.

Der klassische Weg: Hörgeräte über den Hörakustiker

Der „Standardweg“ um an Hörgeräte zu kommen ist über eine Verordnung, die der HNO ausstellt. Diese Verordnung nimmt man mit zum Hörakustik-Fachgeschäft der eigenen Wahl. Hier wird das eigens dafür ausgebildete Fachpersonal die richtige Auswahl der Hörgeräte zusammen mit dem Kunden/der Kundin vornehmen.

Verkürzter Versorgungsweg direkt über den HNO

Beim sogenannten „Verkürzten Versorgungsweg“ ergeben sich laut Krankenkassen folgende Vorteile für die Kundinnen und Kunden bzw. Patient:innen:

  • Unabhängige Beratung: Patienten erhalten eine neutrale Empfehlung, die nicht an wirtschaftliche Interessen gebunden ist.
  • Geringere Kosten: Es entstehen deutlich niedrigere Mehrkosten, oft sogar gar keine zusätzlichen Kosten über die gesetzliche Zuzahlung hinaus.
  • Ein Ansprechpartner: Der Arzt übernimmt die gesamte Versorgung, was die Kommunikation vereinfacht und die Zufriedenheit erhöht.
  • Hohe Zufriedenheit: Die gebündelte Betreuung sorgt für eine potenziell sehr hohe Zufriedenheit mit der Hörgeräteversorgung.

Wenn wir die Hand aufs Herz legen muss man allerdings sagen, dass es wahrscheinlich außer Frage steht dass in jedem Fall auch IRGENDWELCHE (wirtschaftlichen) Interessen bei diesem vermeintlich „seriöserem“ Versorgungsweg im Vordergrund stehen.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass mir bisher noch kein Akustiker:in untergekommen ist der oder die einem Kunden versucht „etwas anzudrehen“. Es ist für jedes Budget etwas dabei und – Gott sei Dank – gibt es mittlerweile auch wirklich gute Geräte die komplett von der Krankenkasse übernommen werden.

Einige Organisationen, wie der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB), äußern Bedenken gegenüber dem verkürzten Versorgungsweg und lehnen ihn ab (Diese Aussage bezieht sich allerdings auf eine Quelle von 2007). Ein Argument ist hierbei, dass die Versorgung mit Hörgeräten beim HNO auf leicht- bis mittelgradige Hörverluste abzielt und an Taubheit grenzenden Patient:innen leer ausgehen.

Wie sind eure bisherigen Erfahrungen mit den verschiedenen Versorgungswegen?

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