Hörgeräte-Bauformen

Von links nach rechts: idO, Hdo offen, drei unterschiedliche HdOs

Es gibt 4 verschiedene Bauformen von Hörgeräten


In-dem-Ohr Geräte (idO)

Die im-Ohr Geräte sind bei einem leichten bis mittelgradigen Hörverlust eine Versorgungsmöglichkeit. Die Geräte werden im Gehörgang „versenkt“ sodass an der Ohrmuschel nur lediglich die „Rückseite“ des Gerätes herausschaut. Die gesamte Technik befindet sich dabei im Gehörgang. Bei einer Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit) sind diese Art von Geräten jedoch nur bedingt zu empfehlen, da die tiefen Töne (die generell noch besser gehört werden als die hohen Töne) auch künstlich hinzugegeben werden müssen. Bei einer offenen Versorgung können die Töne auch noch auf natürliche Weise ans Trommelfell gelangen. Bei einem hochgradigen Hörverlust (also viel „VErstärkungsarbeit“ für das Hörgerät) oder viel Ohrenschmalz im Gehörgang können diese Geräte anfangen zu pfeifen.

Unter den drei Varianten das Störungsanfälligste Hörsystem.

Hinter-dem-Ohr Geräte (HdO)

Hdo-System mit Exhörer

Das Hörsystem besteht im klassischen Fall aus einer Otoplastik (Ohrstück) und einem Gerät, das hinter dem Ohr platziert wird. Die Otoplastik dichtet dabei das Ohr ab, sodass die Übertragungseigenschaft besonders gut ist. Die Otoplastik und das Gerät sind durch einen Schallschlauch verbunden. Der aufgenommene Schall wird also von dem Gerät durch den Schallschlauch durch die Otoplastik in den Gehörgang geleitet. Diese Art von Hörsystemen eignet sich bei jeder Art von Hörverlust und ist bei einem hochgradigen Hörverlust notwendig.

Exhörer Geräte oder Geräte mit Dünnschlauch

Hörsystem mit Exhörer und einem Dome

Diese Art Hörsystem besteht aus einem dünnen Schlauch oder Exhörer (ein externener Höhrer, der im Gehörgang sitzt) an dessen Ende sich ein Gummischirmchen (Dome) befindet und einem Gerät, das hinter dem Ohr getragen wird. Diese Variante des Hörsystems halte ich persönlich für die dezenteste Variante, da Exhörer sehr unauffällig am Ohr aussehen bzw. meist nur  „entdeckt“ werden wenn bekannt ist, dass diese Person ein Hörgerät trägt. Die Geräte sind klein und „verschwinden“ nahezu hinter dem Ohr. Diese Art von Hörsystemen ist bei leichten bis mittelgradigen Hörverlusten empfehlenswert. Eine gute Lösung bieten sie auch,  wenn nur eine bestimme Freuquenzgruppe (eher die hohen Töne oder eher die tiefen Töne) verstärkt werden müssen. Der Schall der gelangt auf natürliche Weise ans Ohr als auch verstärkt durch das Hörgerät. Störanfällig an dieser Variante ist die Seite mit dem Dome und dem darunter befindlichen keinen Filter, der Ohrenschmalz vom Gerät fernhält. Dieser Filter kann leicht verstopfen aber vom Kunden selbst zu Hause ausgewechselt werden.

„Unsichtbare“ Hörgeräte im Gehörgang

Es gibt Hörgeräte, die in den Gehörgang eingesetzt werden, ähnlich einem Implantat. Diese Art der Hörgeräteversorgung ist noch sehr jung und nicht jeder Hörakustiker ist bisher dafür ausgebildet derlei Geräte einzusetzen. Die Geräte werden weit in den Gehörgang eingebracht und sind von außen für den Kunden nicht zu erreichen und für das Umfeld nicht zu sehen. Die Geräte verbleiben 2 bis 3 Monate im Gehörgang. Es müssen keine Batterien gewechselt werden. Die Bedienung der Geräte (also z.B. an- und ausschalten) erfolgt über eine Fernbedienung, die der Kunde mit nach Hause nehmen kann. Man trägt das Gerät also rund um die Uhr. Alle anderen Bauformen werden vor dem Schlafen oder dem Duschen abgenommen. Diese Art Hörgeräte eignet sich nicht für jeden Kunden und Hörverlust. Befragen sie dazu einen Hörakustiker der im Umgang mit dieser Art Geräten geschult ist.

Beitragsbild: Photo by Mark Paton on Unsplash

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