Was ist ein Tonaudiogramm? – Erklärung der Luftleitung und Knochenleitung
Ein Tonaudiogramm ist ein Diagramm auf dem ein Hörverlust dargestellt wird.
Auf der horizontalen Achse sind verschiedene Frequenzen abgebildet („Töne“ in Hz in verschiedenen Höhen und Tiefen), auf der vertikalen Linie ist die Lautstärke in dB angezeigt. Die Frequenzen werden beim Hörtest einzeln gemessen. Die Lautstärke wird dabei immer weiter erhöht, bis der Kunde/Kundin bzw. PatientIn anzeigt, dass er den Ton hört.
Wie lese ich ein Tonaudiogramm?
Die Normalhörschwelle liegt zwischen 0 dB und 20 dB. Wer in diesem Lautstärkebereich alle Frequenzen wahrnehmen kann gehört zu den Normalhörenden. Dies gilt für die Luftleitung als auch für die Knochenleitung. Pauschal kann man sagen, dass alle Messpunkte die darunter liegen einen Hörverlust darstellen. Je lauter der Ton gemessen wurde, desto weiter unten befindet er sich auf dem Tonaudiogramm.
Was ist die Luftleitung, was ist die Knochenleitung?
Als Luftleitungshören wird das Hören der Außenwelt über den Gehörgang und das dahinter befindliche Mittelohr und Innenohr bezeichnet. Gemessen wird die Luftleitung mit Kopfhörern. Im Tonaudiogramm werden die Messpunkte auf der rechten Seite als Kreise in rot dargestellt, die durch eine Linie verbunden sind. Die Messpunkte auf der linken Seite werden als Kreuzchen dargestellt, in blau. Auch sie sind durch eine Linie verbunden.
Als Knochenleitungshören bezeichnet man das Hören über die Schädelknochen. Man nimmt sich selbst, die eigene Stimme, über den Knochenschall und über den Luftschall wahr. Daher empfindet man die eigene Stimme als komisch, wenn man zum Beispiel die eigene Ansage auf einem Anrufbeantworter hört. Für die Messung der Knochenleitung gibt es einen speziellen Knochenleitungshörer. Dieser wird auf den Kopf aufgesetzt oder durch den Kunden selbst an einen Knochen hinter dem Ohr gehalten. Die abgespielten Töne werden ebenso deutlich wahrgenommen wie über die Luftleitung. Die Knochenleitungsmesspunkte werden durch kleine Pfeile dargestellt. Die Farben sind, wie in der Audiologie üblich, auch hier rot für rechts und blau für links.
Wozu das Ganze?
Indem man Knochenleitung und Luftleitung misst kann man Rückschlüsse auf den Ort des Hörschadens (z.B. Cochlea) ziehen. Hierbei spielt der Abstand der Beiden gemessenen „Linien“ zueinander als auch der Abstand zur Normalhörschwelle (bei 0 dB) eine Rolle.
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