Dinge die du im Bewerbungsgespräch nicht gefragt werden darfst

Dieser Beitrag handelt von Bewerbungsgesprächen im Allgemein. Natürlich gilt dies auch für eine Bewerbung für einen Job beim Akustiker oder einer Ausbildung.


Bewerbungsgespräche sind oft ungemütlich genug. Man ist aufgeregt und will natürlich den bestmöglichen Eindruck hinterlassen. Manchmal klappt das, manchmal geht das schief. Aber Obacht, auch PersonalerInnen, Geschäftsführer, Inhaber und GebietsleiterInnen (eben die, die Personalverantwortung haben) machen Fehler oder verhalten sich inkorrekt. Welche Fragen du nicht beantworten musst erfährst du hier.

Unerlaubte Fragen

Hier ein paar Stilblüten, die mir und meinem Bekanntenkreis schon untergekommen sind:

Wo kommen Sie her?

Ist eine sehr beliebte Frage, wenn man wie ich, keinen „deutschen“ Nachnamen besitzt. Alternativ habe ich die Fragen und Suggerierungen wie

Sie sprechen ja arabisch

(Nein tu ich nicht. Und wenn dann hätte ich das mit Sicherheit in meinen Lebenslauf geschrieben. Den Sie ja gelesen haben… oder nicht?)

oder auch

Sie sprechen aber gut deutsch!

oder auch

Woher kommt Ihr Nachname? Was bedeutet das?

oder auch diese schöne Variation

Sie sind ja Ausländer. Das habe ich am Telefon ja gar nicht gehört.

oder auch

Und wo kommen Sie wirklich her? Ich meine, wo kommen Sie ursprünglich her?

All diese Fragen sind selbstverständlich astreine Diskriminierung. Du musst dir sowas auf gar keinen Fall gefallen lassen oder  beantworten. Deine Herkunft hat schließlich nichts mit deiner Intelligenz oder deinen Fähigkeiten zu tun. Natürlich stellt sich hier die Frage, ob man in so einem Betrieb arbeiten möchte der so ein Verhalten schon bei der Bewerbung an den Tag legt.

Rechtlich gesehen sind solche Fragen natürlich verboten. Das sollte auch jeder Personaler wissen.

Den Damen ist oftmals dieser Satz bekannt:

Sie sind ja in dem Alter wo man Kinder bekommt!

oder auch

Sind sie schwanger? Wollen Sie schwanger werden?

Auch diese mittelalterliche Frage wurde ich persönlich schon mehrfach ernsthaft gefragt, auch das ist Diskriminierung.

Was kann ich dagegen machen?

Nach anfänglichem „weglachen“ der Fragen bin ich dazu übergegangen darauf hinzuweisen, dass diese Fragen / Aussagen nicht in Ordnung sind und meinen Unmut darüber kundgetan.

Also. Ihr müsst derart Fragen nicht beantworten. Wenn ihr dazu etwas zu sagen habt, dann fragt doch einfach mal was euer Nachname / Herkunft / Hautfarbe /Geschlecht mit der Erfüllung der Aufgaben in der Stellenausschreibung zu tun hat. Und sagt dem Menschen der vor euch sitzt höflich, dass solche Fragen nicht okay sind.

Wie reagieren Personalverantwortliche darauf?

Die Reaktionen darauf waren „Wir kriegen die Fragen so aus der Personalabteilung zugeschickt“ (lass ich nicht gelten, jedem klar denkenden Menschen sollte bewusst sein, dass man niemanden diskriminieren sollte) bis zur Beschämung „ich hab ja früh angefangen mit Kindern…“ .

Oder merkwürdiger Rechtfertigung: „Ich will das ja nur für mich wissen. An meinem Nachnamen sieht man ja auch dass ich aus xy in Deutschland komme“. Ja. Klar.

Weitere Themen über die ihr keine Auskunft geben müsst

Neben Herkunft und Kinderfrage müsst ihr keine Auskunft geben

  • welcher Religion ihr angehört oder an was ihr glaubt
  • welche sexuelle Orientierung ihr habt
  • ob /welcher Partei oder Gewerkschaft ihr angehört
  • wenn ihr eine Behinderung habt. Ihr müsst das nicht sagen. Ihr könnt es aber sagen, da für euch dann auch bestimmte rechtliche Vorteile entstehen zum Beispiel beim Thema Kündigungsschutz oder bevorzugte Einstellung
  • was ihr in euer Freizeit so macht.

Weitere Informationen und Vorgehensweisen

Jetzt seid ihr dran

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wurdet ihr auch schon mal etwas blödes in der Bewerbung oder im Berufsalltag gefragt? Wir habt ihr reagiert? Schreibt gerne eure Erfahrung in die Kommentare.

Beitragsbild: Photo by Volodymyr Hryshchenko on Unsplash

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